"Die Regie Joachim Rathkes machte es den Solisten leicht, denn sein Konzept verzichtete auf Verfremdungseffekte und setzte in
überaus klarer, symbolträchtiger Formensprache in der Personenführung auf stimmige Charakterzeichnung. Hinzu kamen
die ganz mit der Musik auf Einklang programmierten Bewegungsabläufe des ständig agierenden Ensembles mit Opernchor, Extrachor und
Statisterie.
[...] Bereits zu Beginn erscheint mitten in der Ouverture auf dem Vorhang das leitmotivische Signal in Form der
Projektion eines Thorax mit der total verschatteten, von Schwindsucht gezeichneten Lunge."
"Die ersten Bravorufe gab es schon nach wenigen Minuten, begeisterten Beifall nach jedem Bild, und zum Schluss applaudierte das
Publikum im Stehen." [...]
"Mit so viel Enthusiasmus wie am vergangenen Samstag hatte das Aachener Publikum lange nicht mehr eine Opernaufführung begrüßt.
Auf eine Inszenierung ohne Schnörkel, auf die begeisternde Musik und auf gute Stimmen hat das Theater Aachen bei Verdis beliebtester
Oper gesetzt, und das kam beim Premierenpublikum an."
"Die Idee, der realen Violetta eine zweite gegenüberzustellen, macht Joachim Rathkes intelligentes Inszenierungskonzept deutlich:
Ein unvermeidlicher Untergang wird seziert. So findet sich Violetta immer wieder wie auf einem Seziertisch präsentiert, wobei das
Bild des Konzertflügels (am Ende unter der Decke hängend) überstrapaziert wird - allerdings mit dem Erfolg, dass die erzählte
Geschichte deutlich wird." [...]
"In Aachen bejubelt ein ungemein begeisterungsfähiges Publikum die Solisten, das Orchester, den Chor, das Regieteam - eine phantastische
Atmosphäre: Die Premiere ist in Aachen ein gesellschaftliches Highlight."
"Es muss einfach stimmen, das Zusammenspiel von Musik, Solisten, von Ausstattung und Inszenierung, um aus einer Oper einen
wunderbaren Opernabend zu machen - in der Aachener Neuinszenierung des Opern-Klassikers "La Traviata" stimmt dieses Zusammenspiel." [...]
"Manchmal ist wenig sehr viel, die Summe der Details bestimmt das Bild. Und da hat Joachim Rathke in seiner Inszenierung Maßarbeit geleistet."